Der Sommer kommt, und die Astrofoto-Saison geht zu Ende.

Astrofotografie ist immer nur ein kurzes vergnügen. Und je weiter nördlich man ist, desto kürzer ist die Saison. Im Winter zeigt sich die Milchstraße von ihrer dezenten Seite. Mit Blick nach Norden erstrahlt sie als dezentes Band am Himmel

Wintermilchstraße
Wintermilchstraße

Das Bild ist ein Panorama aus zwei Reihen: Für den Himmel 5x 135 Sekunden ISO 1600 Blende 2 mit Nachführung, da sonst auf Grund der Erdrotation die Sterne zu Strichen werden. Der Vordergrund aus 5x 20 Sekunden ISO 3200 Blende 2.

Ab dem Frühjahr steigt langsam das sehr viel detailreichere Milchstraßenzentrum mit Blickrichtung Süden über den Horizont. Gleichzeitig werden die Tage länger und damit die Nächste kürzer. Beim letzten April-Neumond war das Zentrum morgens um 3:00 Uhr, also kurz bevor die Dämmerung einsetzt, schon gut zu sehen. Beim nächsten Neumond im Mai haben wir schon keine “Nacht” mehr, nur astronomische Dämmerung. Dann wird es für diese Art der Astrofotografie nicht mehr dunkel genug. Dann heißt es warten bis September…

Das Zentrum
Galaktisches Zentrum

Die Entstehung dieses Bildes ist etwas aufwendiger:

Das Bild besteht aus drei Teilen. Der Vordergrund mit dem Kreuz und etwas Landschaft, der Mittelgrund mit dem Leuchtturm und der Himmel.
Der Vordergrund ist eine Aufnahme mit 24mm Brennweite, 15 Sekunden Belichtung, ISO 4000 und einer Taschenlampe, um das Kreuz und den Boden etwas anzuleuchten. Der Mittelgrund besteht aus einer Aufnahme mit 24mm, 15s, ISO 4000 und deutlichem manuellem abwedeln des rotierenden Lichtstrahles des Leuchtturms. Der Himmel besteht aus 17 Aufnahmen (aus 30 Aufnahmen ausgewählt) mit 24mm, 15s, ISO 4000 und etwas abwedeln des Lichtstrahles vom Leuchtturm. Zusätzlich wurden 5 Dark-Aufnahmen erstellt. Die 17+5 Aufnahmen wurden zur Rauschreduzierung verrechnet und einmal auf die Lichter und einmal auf die Schatten entwickelt. Die 4 resultierenden Bilder (2x Himmel, einmal Mittelgrund, einmal Vordergrund) wurden dann zum finalen Bild zusammengefügt.

Für das reine Fotografieren mit Aufbau, Einrichtung, Belichtung und Kontrolle habe ich ca. 30 Minuten gebraucht. Für die Bearbeitung der Bilder rund zwei Stunden.

Ein Besonderer Dank geht an Rudolf Rohrleitner aus Österreich für das Online-Coaching zu dem letzten Bild