Sommerzeit ist Milchstraßensaison! auch wenn damit einige Probleme verbunden sind.

 

Immer werde ich gefragt, wie dieses Bilder entstehen, und genaugenommen entstehen sie wie jedes andere Bild auch. Das größte Problem hierbei ist, das man nachts um 2:00 Uhr vor Ort sein muß. Das helle Zentrum der Milchstraße kommt nur im Sommer über den Horizont. Je nördlicher man sich aufhält desto niedriger steht es. Und in der Zeit um die Sommersonnenwende werden die Nächte hier im Norden auch nicht mehr richtig dunkel. Es gibt Dämmerung, aber keine Nacht mehr. Also bleiben nur ca 2 Monate im Spätfrühjahr und 2 Monate im Frühherbst, in denen solche Bilder entstehen können. Der Rest in einfaches Handwerk: Lichtstarkes Weitwinkel, rauscharme Kamera, stabiles Stativ und einen klaren Himmel mit wenig Lichtverschmutzung.

Dieses Bild ist Ende April entstanden, morgens um gegen 2:45, kurz bevor im Osten der Himmel schon wieder deutlich heller wurde. Mit 14mm Brennweite und einer Belichtungszeit von 20 Sekunden bei ISO 5000 war ein guter Kompromiss gefunden. Die Lichtverschmutzung im Südhafen ist schon heftig, etwas Dunst in der Luft machte sich für die Farben nachteilig bemerkbar. Danach war nur noch etwas Feinschliff nötig. Saubere Trennung von Vordergrund und Himmel, Anpassung der Lichter damit die Sterne deutlich hervortreten und ein paar selektive Korrekturen sowie ein Hochpassfilter zur Schärfung ergaben das finale Bild. Da die Farben alle etwas verwaschen waren, entschied ich mich, die Milchstraße mehr oder weniger monochrom zu gestalten und nur das Blau des Himmels als Farbe zu behalten.