Schottland reizte uns schon seit langem.   Da wir zur Zeit nur verhältnismäßig kurze Urlaube machen können, bot sich Schottland an. Wir stießen auf eine vor gebuchte Rundreise die als ‚Whisky-Rundreise‘ von Ameropa angeboten wurde. Die Idee, mit dem Zug zu fahren gefiel uns, da somit das Problem des Tastings und gleichzeitig Autofahrens gelöst wurde.

Es gibt von den britischen Bahngesellschaften ein Ticket, das an vier Tagen innerhalb 8 Tagen gültig ist. An den gewählten Fahr-Tagen kann man den ganzen Tag mit dem Zug durch das Land fahren; zudem gilt es auch auf vielen Busstrecken und einigen Fährverbindungen. Solch ein Ticket und vier vor gebuchte Hotels hatten wir in unserem Reisepaket. Edinburgh, Oban, Elgin und Pitlochry. Wie wir von einem Ort zum anderen kommen, blieb uns selber überlassen. Ob Zug, ob Bus, ob morgens oder Abends, ob direkter Weg oder noch einen Abstecher, wir hatten die freie Wahl.

Da die Menschen in Schottland sehr nett und hilfsbereit ist, und es überall freies W-Lan gibt, war es auch kein Problem, die für uns günstigste Verbindung auch kurzfristig vor Ort herauszufinden. Zudem sind die Bahnen und Busse recht pünktlich – es hat alles gut geklappt.

Schottland - Edinburgh

Schottland – Edinburgh

Los ging es in Edinburgh: Eine sehr schöne Stadt! Um den Burgberg die Altstadt, daneben die Neustadt und immer wieder ein Blich auf den Firth of Forth. Viele Möglichkeiten zum Shoppen und Bummeln, aber auch sehr viele Menschen! Die Burg mit der anschließenden Royal Mile ist natürlich ein Muß für jeden Edinburgh-Neuling. Von den Whisky-Läden waren wir eher enttäuscht. Die Auswahl ist meistens nicht so doll (viele Standards) und selten eine Möglichkeit etwas zu probieren. Dafür gibt es sehr günstig Cashmere- und Schurwoll-Artikel. Auch sehr zu empfehlen: Indisches Essen! Als ehemalige britische Kolonie sind viele Inder nach England und Schottland gekommen und haben natürlich das Essen mitgebracht. Wir haben noch nie so gut indisch gegessen wie in Edinburgh!

Schottland - Oban

Schottland – Oban

Von Edinburgh ging es über Glasgow nach Oban: Was für ein hübsches Küstenstädtchen das doch ist. Wir waren im Norden der Stadt in einem kleinen B&B-Hotel untergebracht und konnten bequem zu Fuß zum Hafen laufen. Hier gibt es grandioses Seafood, das muß man auf jeden Fall gegessen haben. Absolut frisch, große Portionen und immer viel Betrieb. Die Distille liegt mitten in der Stadt und ist einen Besuch wert. Eigentlich wollten wir für einen Tag zur Ile of Mull und nach Tobermory, haben uns aber auf Grund des traumhaften Wetters für eine kleine Wanderung zu einem Museumshof und verfallener Burg-Anlage entschieden. Einfach mal etwas entspannter den Tag angehen lassen und den Urlaub auch zur Erholung nutzen 😉 Oban werden wir sicherlich nochmal ansteuern, vor allem auch, um auf die vorgelagerten Inseln zu fahren.

Schottland - Elgin

Schottland – Elgin

Nun stand die große Frage an, 4,5 Stunden Zug bis nach Inverness oder lieber 2 Stunden Bus. Die Zugstrecke soll die schönste Schottlands sein. Wir haben uns für den Bus entschieden und das war in unserem Fall auch gut so. Den ganzen Vormittag hatten wir Nebel und konnten von der Landschaft wenig sehen. Aus dem Zug wäre das nicht besser geworden. So kamen wir mit einem Zwischenstopp in Inverness schon früh in Elgin an und konnten am Nachmittag noch Glen Morray gehen. Den nächsten Tag nutzen wir dann um mit dem Bus Aberlour und Glenfiddich zu besuchen. Da Freitag Nachmittag die Speyside-Cooperage nicht mehr arbeitet, lohnt ein Besuch dort zu dieser Zeit nicht. Hier zeigte sich auch einer der beiden Nachteile der Bus/Zug-Fahrten. Man braucht doch etwas mehr Zeit und ist auf die Fahrtzeiten der Busse angewiesen. So schafft man einem Tag nur zwei evtl auch drei Stationen. Mit uns im Hotel war eine Gruppe deutscher, die mit dem Auto fünf Distillen an einem Tag machen wollte. Elgin selber wirkt etwas tot, liegt aber sehr zentral am Whisky-Trail, so daß es ein guter Ausgangspunkt für Distillen-Besuche ist. In Elgin lohnt auf jeden Fall ein Besuch von Johnston of Elgin, ein Cashmere-Outlet und natürlich Gordon&MacPhail.

Schottland - Pitlochry

Schottland – Pitlochry

Als letztes Ziel stand Pitlochry in den Central-Highlands auf dem Plan. Mit dem Zug gut zu erreichen und das Hotel lag direkt gegenüber vom Bahnhof. Über das Hotel verliere ich lieber kein Wort, aber empfehlen kann ich es nicht. Alles wirkt sehr gewollt aber nicht gekonnt. Auch hier läßt sich schön einkaufen und natürlich läßt sich Edradour besichtigen. Zur Zeit noch Schottlands kleinste Brennerei. Im Besucherzentrum arbeiten wesentlich mehr Leute als in der Produktion – aber absolut sehenswert! Zu Fuß ist man vom Bahnhof in einer knappen dreiviertel Stunde durch den Wald bei der Brennerei.

Auch sonst kann man um Pitlochry herum vieles ‚erlaufen‘ und die Seele ein wenig baumeln lassen, so daß der Urlaub auch Urlaub ist und nicht nur ein Gehetze von einer Punkt zum Anderen.

Wir haben dann (schon im Vorfeld) noch einen Verlängerungstag in Edinburgh gebucht. Die letzten Einkäufe erledigen (bis der Koffer fast platzt) und noch einmal 12km durch die Stadt laufen. Abschließend steht für uns aber fest: Das machen wir nochmal. Das Zugticket gibt es auch mit 8 Fahrten in 16 Tagen, so daß man noch etwas mehr Spielraum hat. Und die Hotels kann man gut im Vorfeld buchen. Hotels bzw. B&B ist in Schottland nicht ganz billig, aber dafür ist Essen nicht sehr teuer, das gleicht das Ganze wieder aus.

 

Zum Abschluß dann noch ein paar Impressionen:

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