Man liebt ihn, oder man haßt ihn – ich liebe ihn    und deshalb habe ich mir mal vier aktuelle Laphis im Vergleich nebeneinander gestellt:

Laphi 15Y – 200Years-Edition – 43 Vol.%

Laphi 18Y – grüne Dose – 48 Vol.%

Laphi 1999 15Y – Douglas Laing ‚Old Particular‘ – 48,4Vol.%

Laphi 10Y CS – Batch 007 – 56,3 Vol.%

 

Der Laphi 18 gehört zu meinen absoluten Lieblingswhiskies, von daher war ich gespannt, wie er sich im Vergleich mit den anderen schlägt.

 

Der neue Laphi 15 machte den Anfang. Klar, typischer Laphi. Der Rauch steht sofort im Raum. Im Mund kommt er sehr mineralisch daher und hat nach hinten heraus wenig Kraft. Da ist sicherlich den ‚nur‘ 43 Vol.% geschuldet. Dennoch lecker. Gleich danach kam der 18er. Kraftvoll  fast schon ruppig kommt er daher (obwohl ich ihn sonst als eher weich empfinde). Die drei Jahre mehr Lagerzeit und den höheren Alkoholgehalt merkt man sofort. Der Rauch ist etwas kompakter, feuchter und im Abgang eine Spur mehr Holz und vor allem laaaaaang! Der ist für meinen Geschmack wirklich eine ganze Klasse besser!

Als drittes durfte der Laphi von Douglas Laing dran. Der einzige, bei dem ‚Refill Sherry‘ drauf steht. Er kommt sehr ausgewogen daher. Immer noch typisch Laphi-Rauch. Kraftvoll, nasses Feuer. Im Mund aber vollmundig, rund und seidig die Geschmacksknospen belegend und auch recht lang im Abgang.

Und zum Schluß die Fassstärke. Von den vorhergehenden Batches hatte ich schon die Nummern 002, 003 und 004 im Glas. Alle etwas unterschiedlich, aber alle lecker. Hier wird nicht vorsichtig gefragt, hier wird geklotzt. Ein intensiver, kraftvoller schlag voll Rauch und Orangenmus. Da ist etwas für kalte Wintertage. Diese Intensität überlebt auch jede Zahnbürste am Abend. Laphroaig mit aller Macht.

 

Welches ist nun der Beste? Einen Sieger will ich gar nicht nennen. Der 18er ist nach wie vor toll (ich bedauere, das er ausgelistet ist), und die Fassstärke ist etwas für Tage, wo es etwas mehr Kraft braucht. Über die weicheren Noten von der Sherry-Fass-Lagerung des Douglas-Laing-Laphis freue ich mich, und ich werde die Flasche genießen. Einzig der 15er zum Jubiläum war etwas zu schwach. Da freue ich mich, daß ich nur ein Sample hatte, und nicht die Flasche öffnen muß.